Ein neuer Höhepunkt in Heidelberg:
Das Max-Planck-Institut für Astronomie stockt auf ...

27. September 2006

Am 29. September feiert das Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) auf dem Königstuhl zusammen mit vielen Gästen das Ende der Baumaßnahmen zur Aufstockung des Hauptgebäudes. Mit der Fertigstellung der neuen Dachetage stehen Büros für knapp 50 weitere Wissenschaftler und Studenten bereit – eine wichtige Maßnahme, um der Raumnot am Institut Abhilfe zu schaffen und die Durchführung der erfolgreichen Projekte des Instituts durch bessere Arbeitsbedingungen zu erleichtern.

Seit fast 40 Jahren – Spitzenforschung auf dem Königstuhl
Seit seiner Gründung im Jahre 1967 widmet sich das MPIA der Erforschung des Universums vorwiegend im optischen und infraroten Spektralbereich. Am Institut werden hauptsächlich zwei Forschungsschwerpunkte verfolgt. So wird einerseits die Entstehung von Sternen und Planeten erforscht, womit auch die spannende Suche nach möglicherweise erdähnlichen Planeten weit draußen in unserem Milchstraßensystem verbunden ist.
Andererseits beschäftigt man sich mit Fragen zur Entstehung der Galaxien nach dem Urknall und ihrer Entwicklung bis heute. Hier geht es z.B. darum herauszufinden, warum fast alle Sternsysteme ein massereiches Schwarzes Loch in Ihrem Zentrum besitzen und wie sich im Laufe der Jahrmilliarden überhaupt komplexe Strukturen im Universum bilden konnten.
Neben der theoretischen Modellierung physikalischer Vorgänge mittels Hochleistungsrechnern bewegen sich die beiden Forschungsrichtungen auch auf der Beobachtungsseite am Limit des technisch Machbaren. Dabei nutzen die Heidelberger Astronomen nicht nur bereits verfügbare Observatorien. Vielmehr werden am MPIA selbst meist im Rahmen großer internationaler Kollaborationen – auch mit der Industrie – Großteleskope und Beobachtungsinstrumente entwickelt und gebaut. Dabei handelt es sich sowohl um bodengebundene als auch um weltraumgestützte Observatorien. Aktuelle Beispiele sind die Beteiligung am Large Binocular Telescope, dem größten Einzelteleskop der Welt, welches in Arizona gebaut wird, und die Entwicklung von Instrumenten für die Weltraumteleskope HERSCHEL und James Webb Space Telescope, die ab 2008 bzw. 2013 die Nachfolge des legendären HUBBLE Space Telescope antreten werden.

Ab sofort noch bessere Arbeitsbedingungen
Im Laufe der letzten Jahre hat die Zahl der Projekte des Instituts weiter zugenommen. Der damit verbundene Zuwachs an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Studenten und Doktoranden internationaler Herkunft hat eine bauliche Erweiterung des 1975 fertig gestellten Hauptgebäudes notwendig gemacht, Für den Bau des Instituts wurde 1977 der Preis des Bundes deutscher Architekten vergeben. Auch deshalb war bereits bei den ersten Gesprächen mit der Max-Planck Gesellschaft (MPG) im Jahre 2004 klar, dass die Aufstockung stilistisch zum bereits bestehenden Gebäude passen sollte. Nach der Bewilligung der Baumaßnahme 2005 erfolgte die erste Baubesprechung mit Architekten, Fachingenieuren und Rohbauern im November vergangenen Jahres. Bereits am 7. April 2006 konnte das Richtfest gefeiert werden. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten stehen dem MPIA nun 47 zusätzliche Arbeitsplätze in 19 weiteren Büros mit 351 Quadratmetern Nutzfläche zur Verfügung. Integriert wurde auch ein weiterer, dringend notwendiger Besprechungsraum.
Parallel zu den Arbeiten am Erweiterungsbau fand im gesamten Gebäude auch eine aufwändige Verbesserung des Brandschutzes statt.

Einweihungsfeier mit geladenen Gästen
Zur Veranstaltung, die um 11 Uhr mit einer kleinen Führung der auswärtigen Gäste durch das Institut beginnt und die in die kurze Einweihungsfeier um 11:45 übergeht, haben u.a. auch der Erste Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Herr Prof. Dr. Raban von der Malsburg, und der Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Dr. Eckart Würzner, ihren Besuch angekündigt.
Mit der Veranstaltung möchte sich die Leitung des MPIA bei allen, die die Baumaßnahme möglich gemacht haben, bedanken. Dies sind die MPG, das Architekturbüro Haus, Walla und Partner, die beteiligten Firmen und Gewerke, die behördlichen Entscheidungsträger und die Feuerwehr.
Nicht zuletzt gilt der Dank dem Technischen Dienst des MPIA für den unermüdlichen Einsatz und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Geduld, während der Baumaßnahme allerlei Einschränkungen hinzunehmen.

Nähere Informationen zum MPIA findet man im Internet unter www.mpia.de



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