LINC-NIRVANA erreicht wichtigen Meilenstein auf seinem Weg zum LBT

18. Mai 2015
Mit dem erfolgreichen Bestehen der „Preliminary Acceptance Europe“, kurz PAE, hat LINC-NIRVANA nun die letzte Hürde vor der Auslieferung an das Large Binocular Telescope (LBT) in Arizona genommen.

Heutige Messinstrumente für moderne Großteleskope sind in der Regel äußerst aufwändige Projekte mit Bau- und Entwicklungszeiten von vielen Jahren. Dies liegt an ihrer Komplexität, ihrer Größe und dem Zusammenspiel zwischen Instrument, Teleskop und der Erdatmosphäre. Oft betritt man technologisches Neuland, um eine bisher existierende Grenze in der Leistungsfähigkeit (wie z.B. bei der Auflösung bzw. Bildschärfe) zu überwinden.

Mit LINC-NIRVANA (LN) sollen die Möglichkeiten des Large Binocular Telescope (LBT) im nahen Infrarot möglichst vollständig ausgenutzt werden. Zunächst soll mittels sogenannter multi-konjugierter adaptiver Optik (MCAO) eine beugungsbegrenzte Auflösung über ein großes Feld erzielt werden. Danach wird das Team nach Wegen suchen, durch Kombination der Strahlengänge beider 8.4m-Spiegel des LBT die Leistungsfähigkeit eines Einzelteleskops von 23 Metern Durchmesser zu erreichen. Damit könnte eine Bildqualität erzielt werden, die bereits zur Ära der sogenannten „Extremely Large Telescopes“ zählt.

Die "Preliminary Acceptance Europe" beinhaltete eine erfolgreiche Demonstration des Instrumentenbetriebs beim Testaufbau in der Montagehalle des MPIA. Am Ende eines viertägigen Meetings gratulierte das Gutachter-Gremium unter Beteiligung von Kollegen des Large Binocular Telescope-Observatoriums dem LN-Team zu seinem Erfolg.

Nach Durchführung einiger Restaufgaben als Ergebnis der Begutachtung wird das LN-Team das Instrument demontieren und nach Arizona transportieren, um es dort wieder aufzubauen und für das mit Spannung erwartete „First Light“ vorzubereiten.

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