Roelin-Preis für Olaf Fischer

17. September 2021

Olaf Fischer vom Haus der Astronomie erhält den Hanno und Ruth Roelin-Preis für Wissenschaftspublizistik für das Jahr 2021. Der Preis, der alle zwei Jahre vom Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg (MPIA) vergeben wird, ehrt Wissenschaftler*innen, Wissenschaftspublizist*innen und akademische Lehrer*innen, die einer breiteren Öffentlichkeit neue Erkenntnisse aus der Astronomie und Weltraumforschung besonders erfolgreich vermittelt haben. Es können auch Leistungen didaktischer Art ausgezeichnet werden.
 

Fischer (*1958) studierte ab 1982 an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena Physik und Astronomie. Nach seinem Diplom 1987 unterrichtete er für ein ­­Jahr an der Spezialschule mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Richtung in Leipzig; 1992 promovierte er in Jena mit einer Arbeit zur Modellierung der Polarisation in zirkumstellaren Staubhüllen. Nach Forschungsjahren zur Sternentstehung am Heidelberger MPI für Astronomie und am Bonner MPI für Radioastronomie kam er 1997 zur Arbeitsgruppe Fachdidaktik der Physik und Astronomie an die FSU nach Jena zurück. Dort sammelte er umfassende Erfahrungen in der Arbeit mit Schülern und Schülergruppen und in der Begabtenförderung im Rahmen der Deutschen SchülerAkademie; 2003 habilitierte er sich mit einer fachdidaktischen Arbeit zum Thema „Modelle und Experimente – Brücken zu Vorstellungen und Erkenntnissen der Astronomie“.

Aus einer Zufallsbegegnung mit Jakob Staude, dem damaligen Chefredakteur der populären Magazins Sterne und Weltraum, auf der "Astrobux" in Buxtehude im Herbst 2003 erwuchs eine Zusammenarbeit, die in dem Projekt "Wissenschaft in die Schulen" (WIS) mündete. WIS macht aktuelle Themen der Forschung, die in Sterne und Weltraumbehandelt werden, für den Einsatz in der Schule nutzbar. Das Projekt wurde ab 2005 durch die Klaus Tschira Stiftung gefördert und war wichtiger Teil der Aktivitäten auf dem Königstuhl, die zur Gründung des Hauses der Astronomie führten. Hier fand Olaf Fischer mit WIS eine dauerhafte Basis.

Zu den Aufgaben Fischers, der ab 2010 auch Privatdozent an der Universität Heidelberg war, kamen am Haus der Astronomie bald auch die Betreuung studentischer Abschlussarbeiten in Physik und Astronomie, sowie die Durchführung zahlreicher Lehrerfortbildungen in Heidelberg wie auch bundesweit hinzu.

Jakob Staude als Laudator für den Roelin-Preis sagt: " Mit seinem konsequenten und unermüdlichen Einsatz für die praktische Schuldidaktik der Astronomie leistet Olaf Fischer einen nachhaltigen Beitrag zur Etablierung unserer Wissenschaft im deutschsprachigen Bildungssystem."

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