Zentralgestirne von Exoplaneten

Um Planeten zuverlässig zu entdecken und zu charakterisieren, müssen wir ihre Zentralgestirne verstehen: Was sind ihre Temperaturen, Massen und Radien? Wie aktiv sind ihre Atmosphären? Wie hat der Stern die Entwicklung des Planeten und seine Bewohnbarkeit beeinflusst? Eine solche Charakterisierung kann durch optische und infrarote Spektroskopie sowie durch Zeitreihenanalyse der Helligkeitsschwankungen erreicht werden. Ebenso wichtig für das Verständnis der Planetenpopulation als Ganzes ist die Untersuchung der galaktischen Verteilung und Geschichte ihrer Zentralgestirne. Wir arbeiten an einem breiten Spektrum von Themen, darunter:

  • Was sind die grundlegenden Eigenschaften von Sternen, die Planeten beherbergen? Unterscheiden sie sich von planetenlosen Sternen?
  • Haben Sterne in der Vergangenheit Material ausgetauscht? Was ist der Ursprung interstellarer Objekte, die unser Sonnensystem passiert haben (bisher nur 1I/'Oumuamua und 2I/Borisov)?
  • Welchen Einfluss haben vorbeiziehende Sterne auf ein Planetensystem, z. B. hinsichtlich der Störung der protoplanetaren Scheibe oder der Kometen der Oortschen Wolke? Hatte das Sonnensystem in der Vergangenheit irgendwelche sehr nahen Begegnungen mit anderen Sternen oder Planetensystemen?
  • Wurden bekannte Planetensysteme ionisierender Strahlung von nahe gelegenen Supernovae ausgesetzt, mit möglichen Folgen für die Bewohnbarkeit der Planeten?

Zur Beantwortung dieser Fragen setzen wir statistische Datenanalyse und maschinelle Lernverfahren ein, um große Datensätze zu analysieren. Wir nutzen insbesondere die astrometrischen, photometrischen und spektroskopischen Daten der galaktischen Durchmusterungsmission Gaia, um die Verteilung, die Eigenschaften und die Bewegungen von Sternen in der Galaxis zu charakterisieren.

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