Henrik Beuther mit ERC-Research-Grant im Umfang von 1.6 Mio Euro ausgezeichnet

4. März 2015

Henrik Beuther, Wissenschaftler in der Abteilung Planeten- und Sternentstehung des MPIA, wurde mit einem ERC-Research-Grant im Umfang von 1,6 Mio Euro ausgezeichnet. Das ERC-Projekt baut auf zwei großen Beobachtungsprogrammen mit zwei der modernsten Interferometer auf und wurde entwickelt, um den gesamten Zyklus von der Wolkenbildung über die Sternentstehung bis zum Feedback an das interstellare Medium zu studieren. Die Fördermittel werden die Einrichtung einer Arbeitsgruppe bestehend aus drei Postdocs und einem Doktoranden in den nächsten fünf Jahren ermöglichen.

Sternentstehung ist ein hierarchischer Prozess – von der Entstehung großer Wolken aus interstellarem Gas und Staub bis zur Bildung der Sterne und der sie umgebenden Planetensysteme. Das ERC-Projekt von Henrik Beuther zielt auf die Untersuchung dieser auf sehr unterschiedlichen Skalen stattfindenden komplexen Prozesse zur Umwandlung des diffusen Gases in Sterne. Die Grunddaten werden von zwei PI-geführten großen Beobachtungsprogrammen an zwei der modernsten Radio- und mm-Interferometer bereitgestellt, dem Very Large Array (VLA) und dem Plateau de Bure Interferometer (PdBI).

"Dieser kombinierte Ansatz wurde entwickelt, um herausragende Schlüsselfragen im Bereich der Wolken- und Sternbildung anzugehen", so Henrik Beuther, der PI des ERC-Projekts, der eine jahrelange Expertise und Leitungserfahrung in wissenschaftlichen Forschungsprogrammen in diesem Feld hat. "Ich bin sehr glücklich und dankbar für die ERC-Förderung, da wir nun in der Lage sind, zur Durchführung des Projekts ein starkes Kernteam mit drei Postdoktoranden und einem Doktoranden zu etablieren, um damit die wissenschaftlichen Ergebnisse dieser spannenden Untersuchung umfassend zu analysieren".

Der Europäische Forschungsrat stellt verschiedene Förderprogramme im Rahmen der ERC Frontier Research Grants bereit. Für alle beantragten Projekte müssen ihre bahnbrechende Bedeutung und die Exzellenz der beteiligten Forscher sichergestellt sein. Henrik Beuther promovierte am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Anschließend arbeitete er als Postdoktorand und Emmy-Noether Fellow am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge / USA (CfA) in der Submillimeter Array-Gruppe (SMA). Zwischen 2005 und 2009 leitete er eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am MPIA zur Untersuchung der frühesten Stadien der Sternentstehung – insbesondere unter intensivem Einsatz der Techniken der (Sub)-Millimeter Interferometrie. Inzwischen ist er fester Mitarbeiter innerhalb der MPIA-Abteilung Planeten- und Sternentstehung unter der Leitung von MPIA-Direktor Thomas Henning.

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