Christian-Doppler-Preis für Lisa Kaltenegger

23. Juni 2014


Am 13. Juni 2014 wurde Lisa Kaltenegger vom Max-Planck-Institut für Astronomie mit dem Christian-Doppler-Preis des Landes Salzburg, der hoechsten Auszeichnung fuer Junge Wissenschafter in den Naturwissenschaften, ausgezeichnet. Die mit 12000 EURO dotierte Ehrung würdigt ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Erforschung von Exoplaneten.

Seit 1972 verleiht die Salzburger Landesregierung diesen Preis für herausragende wissenschaftliche und technische Leistungen, sowie Erfindungen im Bereich Naturwissenschaften. Am 13 Juni 2014 wurde die Auszeichnung in insgesamt vier Kategorien vergeben – darunter auch die Würdigung für herausragende Anwendungen des Doppler-Prinzips, Technische Wissenschaften, Mathematik und Physik, die diesmal an Lisa Kaltenegger vergeben wurde.

Christian Doppler (1803–1853) war ein in Salzburg geborener österreichischer Mathematiker und Physiker, der insbesondere durch den nach ihm benannten Doppler-Effekt Berühmtheit erlangte. Er besagt, dass ein Beobachter eine Frequenzverschiebung der Strahlung einer Quelle misst, wenn sich die Quelle relativ zu ihm bewegt. Dieser Effekt ist bei Schallwellen aus dem Alltag gut bekannt. So nimmt man bei einem sich nähernden Auto einen höheren Ton wahr, während der Ton eines sich entfernenden Fahrzeugs tiefer ist. Diesen Effekt kann man auch beim Licht einer bewegten Quelle gut messen – insbesondere bei den hohen Geschwindigkeiten der Himmelskörper in der Astronomie. Hier bewirkt die Frequenzänderung eine Verschiebung von Spektrallinien zum roten oder blauen Teil des Lichts, je nachdem, ob sich das Objekt von uns entfernt oder sich nähert. Unter anderem ist es damit möglich, Planeten um andere Sterne zu finden, auch wenn man den Planeten nicht direkt sehen kann. Denn das Licht eines Sterns erfährt eine periodische Dopplerverschiebung, wenn seine Bewegung durch die Gravitation eines umlaufenden Planeten beeinflusst wird.

Die Forschung von Lisa Kaltenegger konzentriert sich dabei auf solche Exoplaneten, die der Erde ähnlich sein könnten. Auf diesem Gebiet steht die Suche noch ganz am Anfang und die Preisträgerin entwickelt gegenwärtig Modelle, die beschreiben, durch welche beobachtbaren Eigenschaften solche »zweite Erden« charakterisiert sind. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Signaturen in der Atmosphäre dieser Planeten.

Der Preis wurde durch eine unabhängige Jury vergeben, die zusätzlich die Forschungsarbeiten durch internationale Gutachter prüfen lässt. Die Auszeichnung wurde durch Landesrätin Martina Berthold überreicht.

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