LINC-NIRVANA wird für den Transport zum LBT vorbereitet

11. August 2015
Mit einer Reihe vorbereitender Arbeiten zum Verschiffen von LINC-NIRVANA nach Arizona zum Large Binocular Telescope (LBT) erlebte das MPIA in der letzten Woche vier aufregende Tage. Höhepunkt war der Test einer speziell angefertigten Tragestruktur mit der frei in der Luft an einem Kran hängenden optischen Bank des hochkomplizierten Geräts.

Erst Mitte Mai bestand LINC-NIRVANA die „Preliminary Acceptance Europe“ (PAE) – die erfolgreiche Demonstration des Instrumentenbetriebs in der Montagehalle des MPIA (Meldung). Als Bindeglied zwischen den beiden Spiegeln des Large Binocular Telescope (LBT) mit je 8,4 Metern Durchmesser auf dem Mount Graham in Arizona, USA, soll es im nahen Infrarot beugungsbegrenzte Auflösung über ein vergleichsweise großes Gesichtsfeld ermöglichen. Nun überstand das Gerät den nächsten Schritt auf seinem Weg an den Bestimmungsort.

3. August 2015: LINC-NIRVANA wurde vom Teleskop-Simulator abgebaut und durch die angrenzende Halle ins Freie bewegt – ein delikates Manöver.

4. August 2015: Testinstallation der Schutzhaube – dies war wegen der Größe von LINC-NIRVANA in seiner Halle schlicht unmöglich.

5. August 2015: Das große Tragegestell, die Traverse, wurde zusammengebaut und justiert.

6. August 2015: Nach dem Schweißen von Verbindungsplatten zwischen Traverse und Instrument ließ sich das Tragegestell befestigen und der Massenschwerpunkt justieren. Anschließend gelang der "Testflug" von LINC-NIRVANA in seinem Tragegestells am Kran – siehe Foto. Bei der Installation des Instruments am Teleskop wird sich diese Art Flug wiederholen.

Am Ende eines jeden Tages wurde LINC-NIRVANA in das Institutsgebäude zurückgebracht. Es wartet nun auf seine Verpackung in einen speziellen Transportbehälter und wird Anfang September 2015 verschifft. In der Zwischenzeit werden die restlichen Bestandteile des Geräts, die opto-mechanischen Systeme, der Kryostat und Spezialwerkzeuge, in rund 90 Transportbehälter verpackt. Diese Behälter werden schließlich in neun 20-Fuß-Seecontainern über den Atlantik verschifft.

Zur Redakteursansicht