Ein (simuliertes) Universum für alle: Illustris-TNG veröffentlicht Petabyte-Datensatz
Das Illustris-TNG-Team hat den größten Teil der Daten einer der umfangreichsten und detailliertesten Simulationen des Universums veröffentlicht. Die Eigenschaften der Daten werden in einem jetzt erschienenen Fachartikel beschrieben.
Mit den IllustrisTNG-Simulationen sind Astronomen dem Ziel, ein ganzes Universum im Computer nachzubilden, so nahe gekommen wie nie zuvor. Die Simulationen beinhalten nicht nur die allgegenwärtige Dunkle Materie, sondern auch Gas in und zwischen den Galaxien, Sterne und sogar großräumige Magnetfelder.
Jetzt hat das IllustrisTNG-Team mehr als 1 Petabyte seiner Daten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – einer der größten jemals veröffentlichten astronomischen Datensätze. Ein Petabyte entspricht 1000 Terabyte oder einer Million Gigabyte. Nutzer können sich unter http://www.tng-project.org/data/ registrieren, um Zugang zu den Daten zu erhalten.
Die IllustrisTNG-Simulation zeichnet sich durch die Vielfalt der Längenskalen aus, die sie umfasst: Nicht nur die größtmöglichen Strukturen im Kosmos, Dutzende von Millionen Lichtjahren, sondern auch Details bis hinunter zur Größe der Strukturen in Galaxien, weniger als ein paar tausend Lichtjahre, werden erfasst. Das ermöglicht vielfältige Anwendungen in der Astronomie – von der Erforschung der großräumigen Struktur des Universums über die Erforschung der Galaxienbildung und der Sternentstehung in Galaxien bis hin zu Studien des intergalaktischen Mediums.
Die Daten werden in einem begleitenden Fachartikel beschrieben, der jetzt in der Zeitschrift Computational Astrophysics and Cosmology erschienen ist. Bereits freigegeben sind seit Dezember 2018 die Datensätze TNG300 und TNG100; die noch detailreichere Simulation TNG50 wird zu gegebener Zeit folgen. Die Daten stehen nicht nur zum Herunterladen zur Verfügung, sondern können auch interaktiv erkundet werden. Dafür bietet eine Online-Oberfläche zum einen eine Darstellung, die Google Maps ähnelt. Durch die Galaxien-Halos der Simulation kann man außerdem in einer dreidimensionalen Darstellung virtuell hindurchfliegen. Beide Oberflächen sind zugänglich unter http://www.tng-project.org/explore/