METIS - Design

METIS ist ein kryogenes Instrument mit dem IMAGER-Subsystem, einem LM-Band-Spektrographen und einem Wellenfrontsensor für die adaptive Optiksteuerung. Außerdem ist ein ausgeklügeltes Koronagraphen-System für Hochkontrastaufnahmen enthalten.

Die Teilsysteme sowie die gemeinsame Voroptik sind vollständig in einem Kryostaten von etwa 4 m Höhe untergebracht, um die für eine gute Leistung im mittleren Infrarotbereich erforderlichen stabilen niedrigen Temperaturen aufrechtzuerhalten. Der Kryostat befindet sich auf der ELT-Nasmyth-Plattform.

Das MPIA ist für zwei Teilsysteme verantwortlich: IMAGER und SCAO (Single-Conjugate Adaptive Optics)

Das Teilsystem IMAGER liefert beugungsbegrenzte Bilder bei 3-13
Mikrometer mit einem Sichtfeld von etwa 11 x 11″. Der Imager umfasst auch Spaltspektroskopie mit niedriger/mittlerer Auflösung sowie Koronagraphie für Hochkontrastbilder. Er besteht hauptsächlich aus einem Kollimator, einem LM-Arm (3-5 Mikrometer) mit einem Hawaii-2RG-Detektor und einem N-Arm (5-13 Mikrometer) mit einem GeoSnap-Detektor.

Die Single-Conjugate Adaptive Optics (SCAO) korrigiert atmosphärische Verzerrungen und ist daher für beugungsbegrenzte Beobachtungen mit METIS unerlässlich. Sie besteht aus einem Wellenfrontsensor, der Steuerungssoftware und dem Echtzeitcomputer (RTC). Der Wellenfrontsensor misst die gestörte einfallende Wellenfront. Sein Signal wird vom Real Time Computer verarbeitet, der seinerseits Steuersignale an den deformierbaren ELT-Spiegel M4 sendet.

Wir setzen einen neuartigen Ansatz zur Wellenfrontkontrolle ein, bei dem die Rekonstruktion der Wellenfront aus den Sensorsignalen logisch sowohl von der Projektion auf den verformbaren Spiegel als auch von der zeitlichen Filterung getrennt wird. Bei diesem Ansatz wird ein virtueller verformbarer Spiegel eingeführt, der in seiner Orientierung zum Wellenfrontsensor fix gehalten wird und als Zwischenebene dient, in welcher die Wellenfront zunächst rekonstruiert wird. In einem zweiten Schritt wird die Ausrichtung des Wellenfrontsensors (und damit des virtuellen Spiegels) auf den tatsächlichen M4 berücksichtigt, und die Wellenfront auf die entsprechenden Kommandosignale projiziert. Diese Projektion ist zeitlich veränderlich und erfordert die ständige Überwachung der Systemparameter, um die Kommandomatrix auf einem aktuellen, den Bedingungen jeweils angepassten Stand zu halten. Auf diese Weise können eine Vielzahl von Parametern (z. B. Skalierung, Rotation, Verschiebung) berücksichtigt werden, vollkommen unabhängig von fest verbauten Kompensationselementen im Strahlengang. 

 

 

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