Auf der Jagd nach Exoplaneten – SPHERE auf dem PARANAL angekommen

13. März 2014

Die Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems und die damit verbundenen Fragen nach ihrer Entstehung und ihren möglicherweise lebensfreundlichen Eigenschaften zählen zu den spannendsten Themen der modernen Astrophysik. Fast alle der mehr als 1000 seit 1995 entdeckten Planeten wurden jedoch nur auf indirekte Weise nachgewiesen. Mit SPHERE ist nun ein Instrument am ESO-Observatorium auf dem Berg Paranal in den chilenischen Anden angekommen, mit dem gezielt direkte Bilder von Exoplaneten gewonnen werden sollen.

Direktbilder von Exoplaneten zu erhalten ist im Wesentlichen aus zwei Gründen eine der größten Herausforderungen der beobachtenden Astronomie. So sind die Winkelabstände solcher Planeten von ihrem Mutterstern aufgrund ihrer großen Entfernung von uns extrem klein und dazu der Helligkeitsunterschied zwischen Stern und Planet extrem hoch. Direkte Beobachtungen erfordern folglich hohen Kontrast bei gleichzeitig bestmöglicher Auflösung. Mit SPHERE (Spectro-Polarimetric High-contrast Exo-planet REsearch) soll dies zukünftig an einem der VLT-8m-Teleskope auf dem Paranal gelingen. SPHERE kombiniert dazu im Wesentlichen sechs wichtige Komponenten:

  • Ein »Extremes adaptives Optiksystem«, mit dem in Echtzeit die Auflösungs-mindernden Turbulenzen der Erdatmosphäre kompensiert werden;
  • Eine Ensemble von fortschrittlichen Koronographen, mit denen das Licht des hellen Muttersterns abgeblockt werden kann, sowie
  • drei Infrarot-Messinstrumente (Polarimeter, Kamera und Feldspektrograph)

»Es ist großartig, dass SPHERE nach jahrelanger intensiver Arbeit nun auf dem Paranal zusammengebaut werden kann und das internationale Team wartet gespannt auf das "Erste Licht" des Instruments«, so Prof. Thomas Henning, Direktor am MPIA und CO-I von SPHERE.

Das SPHERE–Konsortium besteht aus 12 großen europäischen Astrophysik-Instituten und weiteren Partnern. Leitendes Institut (PI-Institut) ist das Institut de Planétologie et d'Astrophysique de Grenoble (Frankreich) mit Jean-Luc Beuzit als PI und Markus Feldt vom MPIA als Co-PI.

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