ESA vergibt wichtigen Auftrag für Weltraumteleskop Euclid

9. Juli 2013

Weltraumteleskope nehmen in jahrelangen Planungsphasen Gestalt an. Konkret wird es dann, sobald Konstruktionsaufträge an die Industrie vergeben werden. Diesen wichtigen Schritt hat die europäische Weltraumbehörde ESA nun mit dem Weltraumteleskop Euclid vollzogen. Euclid soll ab 2020 die dunkle Seite unseres Kosmos erkunden: Zum einen die allgegenwärtige Dunkle Materie, die nur indirekt nachgewiesen werden kann, deren Schwerkraft aber die Entwicklung und Dynamik von Galaxien und Galaxienhaufen maßgeblich beeinflusst. Zu anderen die Dunkle Energie, die für den Umstand verantwortlich ist, dass unser Kosmos sich nicht nur ausdehnt, sondern sich beschleunigt ausdehnt.

Nun hat die ESA bekanntgegeben, dass das französisch-italienische Unternehmen Thales Alenia Space den Zuschlag erhalten hat, den Euclid-Satelliten zu bauen. Bereits im letzten Monat war die Firma Astrium Toulouse als Auftragnehmer für das Euclid-Teleskop und für eine zugehörige optische Bank benannt worden. Das sind gute Nachrichten für die Wissenschaftler und Ingenieure, die an Euclid arbeiten – auch für die Euclid-Gruppe am Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA): Das MPIA ist Teil des Konsortiums, welches das wissenschaftliche Instrument NISP für Euclid entwickelt. Das MPIA zeichnet außerdem, finanziert durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), für die Kalibrationsquelle für Euclids präzise Helligkeitsmessungen (Photometrie) sowie den Infrarotfilter des Teleskops verantwortlich. Es koordiniert außerdem die Euclid Calibration Group, programmiert Simulationen für das NISP-Instrument, ist Sitz des für die Helligkeitsmessungen zuständigen Instrumentenwissenschaftlers von Euclid und bereitet bereits jetzt die wissenschaftliche Auswertung der Euclid-Daten vor – samt geplanter Anwendungen auf Kosmologie, Galaxienentwicklung, aber auch auf die Physik der Sterne und die Asteroidenforschung.


Links:

Further information about Euclid at the MPIA
ESA's Euclid pages

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