MPIA-Forschungsgruppe erhält Forschungsförderung für deutsch-australische Kooperation
Die unabhängige Lise-Meitner-Forschungsgruppe von Maria Bergemann am MPIA hat erfolgreich eine Förderung in einem Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) eingeworben, das auf die Stärkung der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen deutschen und australischen Institutionen abzielt.
Das „Programm des Projektbezogenen Personenaustauschs Australien 2023-2025“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zielt darauf ab, Spitzenforschern aus Australien und Deutschland die Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten zu ermöglichen. Das Auswahlverfahren ist hart umkämpft – um sich für eine Förderung zu qualifizieren, muss das Projekt eine wissenschaftliche Prüfung in beiden Ländern bestehen. Das Programm ist offen für Projekte aus allen Bereichen der Geistes- und Naturwissenschaften und hat einen entsprechend großen Bewerberpool. Die australische Seite des Programms wird von Universities Australia finanziert.
Das Projekt der Gruppe von Maria Bergemann am MPIA in Zusammenarbeit mit Ashley Ruiter von der University of New South Wales in Sydney trägt den Titel „Uncovering the Galaxy's history of thermonuclear nucleosynthesis with spectroscopic surveys“ (auf deutsch also etwa: mit Hilfe spektroskopischer Durchmusterungen die Geschichte der Elemententstehung in unserer Galaxis schreiben). Es ist das einzige Astronomieprojekt unter den 45 Projekten, für die eine Finanzierung genehmigt wurde. Das Projekt führt zwei Gruppen zusammen, die auf ihren jeweiligen Gebieten zur Weltspitze zählen: Zu Bergemanns Gruppe gehören führende Forscher auf dem Gebiet der Modellierung von Sternspektren und der Analyse der chemischen Zusammensetzung von Sternen – Bergemann und ihre Kolleg*innen erstellen zuverlässige physikalische Modelle, die die Physik der Sternatmosphäre mit den Eigenschaften des Sternspektrums verbinden. Die Gruppe von Ruiter und Co-Investigator Seitenzahl an der UNSW ist auf die Entwicklung von Doppelsternsystemen, Supernovae vom Typ Ia, Modellierung, Nukleosynthese und die Simulation von Sternpopulationen spezialisiert. Die Gruppen erhalten gemeinsam rund 40.000 Euro für ausgedehnte wechselseitige Forschungsaufenthalte in Deutschland und Australien über die nächsten zwei Jahre.
Maria Bergemann sagt: „Für uns, insbesondere für die beteiligten Doktoranden (vom MPIA sind das Philipp Eitner und Nicholas Storm), ist dies eine einmalige Gelegenheit, ein spannendes interdisziplinäres Forschungsprojekt in enger Zusammenarbeit mit unserer australischen Partnergruppe durchzuführen. Die gemeinsame Anstrengung stärkt die Verbindungen zwischen den Partnerinstituten und ebnet den Weg für die wissenschaftliche Nutzung von astronomischen Einrichtungen der nächsten Generation wie 4MOST, bei denen wir hier am MPIA eine führende Rolle spielen.“