SPHERE
Das Hauptziel von SPHERE ist die Entdeckung und Charakterisierung von riesigen Exoplaneten, die nahe Sterne umkreisen, mit Hilfe direkter Bilder.
Dies ist eine große Herausforderung, da sich solche Planeten in unmittelbarer Nähe ihrer Wirtssterne befinden und sich durch eine viel geringere Leuchtkraft auszeichnen.
In einem normalen Bild, auch wenn es unter den besten Bedingungen aufgenommen wurde, verdeckt das Licht des Sterns das schwache Leuchten des Planeten vollständig.
Das gesamte Design von SPHERE basiert daher auf der Notwendigkeit, den höchstmöglichen Kontrast in der unmittelbaren Umgebung des Sterns zu erzielen. Um Exoplaneten sichtbar zu machen, kombiniert das SPHERE-Instrument verschiedene fortschrittliche Techniken. Die adaptive Optik korrigiert die Auswirkungen der atmosphärischen Turbulenzen, so dass die Bilder viel feiner und kontrastreicher werden. Ein Koronograph blockiert das Licht des Zentralsterns: Das Kontrastverhältnis wird weiter erhöht. Optimierte Datenerfassungs- und -verarbeitungsverfahren wurden bereits in der Entwurfsphase entwickelt. Hochentwickelte Algorithmen nutzen alle vom Instrument erfassten Photonen optimal aus, um neue Welten, die um andere Sterne als die Sonne kreisen, nicht nur zu entdecken, sondern auch zu charakterisieren (Bahnparameter, chemische Zusammensetzung usw.).
SPHERE befindet sich derzeit auf der dritten Teleskopeinheit des Paranal-Observatoriums der ESO und wurde im Mai 2014 erstmals beleuchtet. Seit 2015 wird es der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. SPHERE ist eines der komplexesten bodengebundenen astronomischen Beobachtungsinstrumente, die je gebaut wurden, und verbindet eine wissenschaftliche mit einer technischen Herausforderung. Das SPHERE-Konsortium besteht aus 12 europäischen astronomischen Instituten unter der Leitung des IPAG in Grenoble, Frankreich. Weitere Mitglieder des Konsortiums sind neben dem MPIA das Padova Observatory, das Laboratoire d' Astrophysique in Marseille, die ETH Zurich, die University of Amsterdam, das Geneva Observatory, das LAGRANGE laboratory und das LESIA in Paris.