Concepción Cárdenas Vázquez erhält den MERAC-Preis 2020

6. Mai 2020
Die Optikingenieurin Concepción Cárdenas Vázquez vom Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) ist von der Europäischen Astronomischen Gesellschaft (EAS) mit dem MERAC-Preis 2020 für die beste Doktorarbeit im Bereich Neue Technologien (Instrumentierung) ausgezeichnet worden. Sie erhält die Auszeichnung für Ihre Arbeit “PANIC, una cámara infrarroja de gran campo para Calar Alto" (PANIC, eine Infrarot-Weitfeldkamera für den Calar Alto).

Die EAS würdigt damit ihre Führungsqualitäten und ihre kreative Arbeit in der Instrumentierung bezogen auf das Instrument PANIC. Diese Arbeit reiche vom Konzeptentwurf und der Machbarkeitsstudie bis zur endgültigen Integration und Verifizierung des Instruments, sowohl im Labor als auch am Teleskop, so die EAS. Die Vergabe des Preises soll am 2. Juli 2020 auf der Jahrestagung der EAS erfolgen, auf der Concepción Cárdenas Vázquez anlässlich der Preisverleihung auch einen Vortrag halten wird.

Bereits im Juni 2019 erhielt sie für diese Arbeit den Preis für die beste spanische Doktorarbeit im Bereich Instrumentierung, Informatik und technologische Entwicklung in der Astronomie und Astrophysik von der Spanischen Astronomischen Gesellschaft (SEA) (siehe unten).

Concepción Cárdenas Vázquez ist seit 2016 Mitarbeiterin am MPIA. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich derzeit auf die Instrumentierung des ELT (European Extremely Large Telescope). Zuvor war sie von 1999 bis 2016 auch als Optikerin am Institut für Astrophysik Andalusiens (IAA-CSIC) tätig. Dort war sie unter anderem für das optische Paket von PANIC und den Nah-Infrarot-Kanal des Spektrographen CARMENES verantwortlich. Ihre Doktorarbeit erfolgte am IAA-CSIC (Granada, Spanien) und an der Universität von Granada (Spanien), schon damals begleitet von vielen Aufenthalten am MPIA.

PANIC ist ein gemeinsam von MPIA und IAA entwickeltes Instrument für die 2,2-m- und 3,5-m-Teleskope des Calar-Alto-Observatoriums. Es gehört zu einer neuen Generation von Weitfeld-Infrarotkameras für bodengebundene Teleskope und ist ein äußerst vielseitiges Instrument. Dank des großen Gesichtsfeldes und zahlreichen Filtern ist PANIC ideal für die Durchführung von ausgedehnten Durchmusterungen (Surveys) auf vielen Gebieten der Astrophysik – von der extragalaktischen Astronomie über die Untersuchung von Sternentstehungsgebieten in der Milchstraße, bis hin zur Untersuchung des Sonnensystems.

Aufgrund des gewünschten großen Gesichtsfeldes, des Einsatzbereiches im Nah-Infraroten und der technischen Rahmenbedingungen zur Installation am Teleskop, beinhaltete die Entwicklung der Kamera verschiedene anspruchsvolle Herausforderungen. So mussten großformatige Linsensysteme ohne nennenswerte spektrale und optische Bildfehler entworfen werden. Gleichzeitig war es notwendig, den Strahlengang zu falten, um das Instrument relativ klein zu halten. Hinzu kamen Vakuum- und Kühlungssysteme, mit denen Instrument und Detektoren bei -178° C betrieben werden können. PANIC liefert dabei ein nutzbares Gesichtsfeld von Vollmondgröße – herausragend für Großteleskope im Bereich von Nah-Infrarotbeobachtungen.

Die FONDATION MERAC (Mobilising European Research in Astrophysics and Cosmology) ist eine 2012 gegründete gemeinnützige Stiftung mit Sitz in der Schweiz zur Anerkennung und Unterstützung junger europäischer Astronominnen und Astronomen. Alle zwei Jahre werden von der EAS drei MERAC-Preise für die beste Doktorarbeit in den Kategorien Theoretische Astrophysik, Beobachtende Astrophysik und Neue Technologien vergeben.

Seite der EAS zum MERAC-Preis:
https://eas.unige.ch/merac_prizes.jsp

Meldung des MPIA von 2019 zum Preis von der Spanischen Astronomischen Gesellschaft (SEA)
http://www.mpia.de/aktuelles/2019-09-Cardenas-PANIC-de

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